Interdisziplinäres Zentrum für Bildungsforschung

Fritz-Karsen-Chair

Das "Fritz-Karsen-Chair"-Programm wurde am IZBF zwischen 2012 und 2020 angeboten. Mit der Pandemie und den folgenden Einschränkungen des wissenschaftlichen Präsenzbetriebs kam das Programm zu einer Unterbrechung.

 

 

Seit 2012 laden die Professional School of Education und das IZBF im Rahmen des "Fritz-Karsen-Chairs" hochkarätige, international renommierte Wissenschaftler zu Gast an die Humboldt-Universität ein. 

Stefan Kipf, ehemaliger Direktor der PSE erläuterte dazu: "Wir knüpfen damit an die Tradition der Berliner Reformpädagogik an, die Fritz Karsen (1885–1951) durch sein Wirken maßgeblich prägte." Sigrid Blömeke, ehemalige Direktorin des Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (izbf) an der Humboldt-Universität, dem Kooperationspartner bei diesem Unternehmen, sagte: "Unser erklärtes Ziel ist es, die Internationalität und Forschungs-orientierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung an der Humboldt-Universität durch die Gastprofessur zu stärken."

Mit dem Programm wird eine möglichst breite Zusammenarbeit der Fritz-Karsen-Chairs mit unterschiedlichen Akteuren in der Lehrkräftebildung der Humboldt-Universität zur Berlin anvisiert. Die Tätigkeit der Gastprofessor_innen soll allen Angehörigen des IZBF und der PSE – Studierenden, Nachwuchswissenschaftler_innen und Dozierenden – zugute kommen. Dies kann über gemeinsame Forschungsanträge und -projekte, Publikationen oder Lehrveranstaltungen, aber auch separate Workshops und Fachvorträge geschehen.

 

2020

Prof. Christian Lundahl ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Örebro. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Bildungsgeschichte, der internationalen Vergleichsstudien im Bildungsbereich und der Leistungsbeurteilung. Christian Lundahl ist Mitglied verschiedener internationaler Forschungsnetzwerke zu Leistungsbeurteilung, Evaluation und Bildungspolitik. Er verfügt über umfangreiche Lehrerfahrung in verschiedenen Bereichen der erziehungswissenschaftlichen Lehre und der Lehrkräfteausbildung sowie auch der Lehrkräftefortbildung. 2013 entwickelte er zusammen mit einigen Kolleg*innen und der nationalen Bildungsbehörde Schwedens ersten MOOC im Bereich der Lehrkräftefortbildung zum Thema Benotung und Beurteilung, der von 30.000 Teilnehmer*innen absolviert wird. Lundahl hat verschiedene Blogs initiiert, die bildungswissenschaftliche Forschung für Lehrkräfte zugänglich machen und ist an der hochschuldidaktischen Entwicklung beteiligt.Er hat zudem eine Reihe von Büchern geschrieben, die in der Lehrerbildung in Schweden intensiv verwendet werden und die teilweiswe hohe Auflagen erreicht haben. In diesen Büchern geht es darum, komplexe Forschungsresultate in leicht verständlicher Weise aufzubereiten, ohne ins Populärwissenschaftliche abzugleiten. Ebenso war Lundahl daran beteiligt, zusammen mit Vetenskapsrådet, dem schwedischen Pendant zur DFG, die Datenbasis aufzubauen, die Ausgangspunkt der Arbeit der neuen Behörde für Schulforschung (Skolforsknings-myndigheten) sein sollte. Ein wesentliches Ziel dieser Behörde ist es, bildungswissenschaftliche Forschung Lehrkräften zugänglich zu machen.

Im Rahmen seines Aufenthalts als Gastprofessor an der HU Berlin wird Lundahl zur forschungsbasierten Lehrer*innenbildung und -fortbildung, formativen Assessments und internationalen large-scale Leistungsvergleichsstudien einen öffentlichen Vortrag sowie Workshops für Wissenschaftler*innen und Studierende halten.

Chistian Lundahl wird im Februar, Oktober und November an der Humboldt-Unviersität zu Berlin sein. Zum Auftakt des Aufenthaltes wird Professor Lundahl einen öffentlichen Vortrag zum Thema "Assessment in Education: Challenges and Possibilities" halten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.   

 

Veranstaltungen:

Antrittsvortrag (Assessment in Education: Challenges and Possibilities): 5. Februar 2020, 18.00 Uhr c.t., Unter den Linden 6, Raum 1070 (Hörsaal), Flyer

 

Prof. Lundahl ist erreichbar unter christian.lundahl@oru.se.

 

2019

Prof. Kai Cortina ist derzeit Professor für Psychologie an der University of Michigan in Ann Arbor, Michigan. 1996 promovierte er in Pädagogischer Psychologie an der Freien Universität Berlin mit einer Längsschnittuntersuchung zu Prüfungsangst von Schülerinnen und Schülern. Seine empirische Forschung konzentriert sich auf die Wirkung von formaler Bildung auf die akademische und psychosoziale Entwicklung von Schülerinnen und Schülern aus ökologischer Sicht. Er war an mehreren Studien zur Langzeitwirkung von sozioökonomischer Benachteiligung auf den akademischen Erfolg beteiligt.

„Im Bereich der Lehrkräftebildung sind neben Überblicksdarstellungen (z.B. Cortina & Müller 2014, Gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Lehren und Lernen), auch in internationaler Perspektive (z. B. Cortina & Thames 2013, Teacher Education in Germany), in neuerer Zeit konkrete innovative Methoden der Unterrichts-beobachtung zum Schwerpunkt seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit geworden. Dabei stand die Verknüpfung und Validierung von Unterrichtsbeobachtungssystemen, wie dem in den USA weit verbreiteten CLASS-System, mit neuartigen Verfahren des mobilen Eye-Tracking im Zentrum. In seiner aktuellen Forschungsarbeit (Cortina et al. in Begutachtung, Feedback mit eigenen Augen: Mobiles Eyetracking in der Lehrerbildung) lotet Cortina die spezifische Anwendbarkeit von solchen Beobachtungsverfahren für die Lehrkräftebildung empirisch aus.“ (Anand Pant, einladender Professor)

Während seines geplanten Aufenthalts an der Humboldt-Universität (April – Juni 2019) wird Prof. Cortina einen öffentlichen Vortrag halten, ein Seminar zum mobilen Eyetracking anbieten und sich mit einzelnen Forschungsgruppen und Promovierenden zu Gesprächen treffen. Die Veranstaltungen werden kontinuierlich hier gepostet.

 

Veranstaltungen:

Antrittsvortrag (Zur Geschichte, state-of-the-art und Begrenzungen standardisierter Unterrichtsbeobachtung): 7.5.2019, 18 Uhr c.t., HVP 5-7, Raum 0.007 (Hörsaal)

Sommersemester 2019: Seminar (Einschreibung über Agnes): Mobile Augenbewegungsmessung (MET) zur Verbesserung des Klassenmanagements, donnerstags, 10-12 Uhr, HVP 5-7 (Raum 0404)

 

 

 

 

2018

Prof. Michael Schratz vom Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung der Universität Innsbruck wird sich von April bis Juni 2018 an der PSE als Fritz-Karsen-Chair aufhalten.

Michael Schratz ist in der Lehrer*innenbildung und der Qualifizierung von Führungskräften in den Bereichen Didaktik und Curriculum tätig und beschäftigt sich mit Schulmanagement und Schulentwicklung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Entwicklung von Professionalität und Leadership sowie die Systementwicklung im Bildungswesen (national und international). Er ist einer der beiden wissenschaftlichen Leiter der österreichischen Leadership Academy und Mitglied zahlreicher internationaler Kommissionen (Europäische Union, OECD, Europarat). Prof. Schratz hat in mehreren internationalen Forschungsprojekten wissenschaftlich mitgearbeitet, längere Forschungsaufenthalte in Großbritannien, USA und Australien verbracht und zahlreiche Beiträge zu Bildung, Gesellschaft und Lernen, Schulmanagement und Qualitätssicherung veröffentlicht. Er ist außerdem Mitherausgeber mehrer pädagogischer Zeitschriften.

Einer seiner Arbeitsschwerpunkte, die er an der PSE präsentieren und zur Diskussion stellen wird, ist die Vignettenforschung, die in der Phänomenologischen Erziehungswissenschaft  verortet ist und auf einem Lernbegriff von Lernen als Erfahrung gründet. Durch das Schreiben von Vignetten können Lehrer*innen einen neuen Zugang zu ihrer Praxis gewinnen.

Zum Auftakt seines Aufenthaltes und zur Kontaktbildung mit den Angehörigen der PSE wird Professor Schratz einen öffentlichen Vortrag über verschiedene seiner Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte halten. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen.

Zeit: 25. April 2018 | 16:00-18:00 Uhr    
Ort: Hausvogteiplatz 5-7 | Raum 0.007

 

weitere Veranstaltungen (Stand Januar 2018)

Prof. Schratz wird mit seinen Kolleg*innen Evi Agostini (Universität Innsbruck), Hans Karl Peterlini (Universität Klagenfurt), Johanna F. Schwarz und Tanja Westfall-Greiter (beide Universität Innsbruck) Workshops zur Vignettenforschung anbieten:

  • Ort: Hausvogteiplatz 5-7 | Raum 0.404 (voraussichtlich)
  • Zeit: 4. Mai 2018
    • 09:00-13:00 Uhr: Die Vignettenforschung - ein phänomenologisch orientierter Forschungsansatz (für wissenschaftlich Forschende/ Interessierte)
    • 14:00-17:00 Uhr: Vignettenforschung in der Lehrkräftebildung - Phänomene des Lernens erkunden (für Studierende und Lehrende im Lehramt)

 

Im Rahmen des Diskussionsforums "Forschen. Lernen. Vernetzen" wird er einen Workshop zur Schulentwicklung halten. Das Diskussionsforum findet statt:

  • Ort: Dorotheenstr. 24, 10117 Berlin, Hörsaal 1.101
  • Zeit: 20. April 2018, ab 15 Uhr

 

 

Die Chairs stehen jederzeit für Ideen und Fragen zu geplanten oder bestehenden Projekten zur Verfügung (Mail an constanze.saunders@hu-berlin.de oder direkt an die Wissenschaftler_in).

 

 

Bisherige Gäste:

 

Prof. Dr. Angela Brew (Macquarie University), 2017

Prof. Dr. Jan van den Akker (Universität Twente), 2017

Prof. Dr. Itesh Sachdev, (University of London), 2016

Prof. Dr. Anne West (London School of Economics), 2015

Prof. Dr. Jan van Driel (Leiden University – Graduate School of Teaching), 2014

Prof. Dr. Alicia Alonzo (Michigan State University), 2014

Prof. Markku Jahnukainen (Universität Helsinki), 2013

Dr. Christian Greiffenhagen (University of Manchester), 2012

Prof. Dr. Kevin Miller (University of Michigan), 2012

Prof. Dr. Kai Cortina (University of Michigan), 2012

Prof. Dr. Ken Frank (Michigan State University), 2012