Vortragsreihe Wilhelm von Humboldt - Kulturwissenschaftliche Forschung zwischen Praxis, Theorie und Empirie der Bildung
Humboldt gilt heute nicht mehr nur als Klassiker der Bildungstheorie, dessen Bild von Mythen und Mythologisierungen durchzogen ist. Das Humboldt-Jahr 2017 und die Feierlichkeiten zu seinem 250. Geburtstag machten noch einmal deutlich, dass der Blick auf Humboldt auch und vor allem durch seine Sprachforschung und Sprachphilosophie, seine liberale Staatstheorie und – vor allem in Berlin – als Mitbegründer der Universität und als Bildungspolitiker geprägt wird. Die neuere Humboldt-Forschung zeigt weitere Facetten seines Wirkens: Wilhelm von Humboldt war in seiner frühen Schaffensperiode ein empirischer Forscher, der vielfältige ethnographische Beobachtungen machte und diese aufs Engste mit seinen bildungstheoretischen und anthropologischen Überlegungen verknüpfte. Der Blick auf Humboldts empirischen Untersuchungen ermöglicht damit auch ein neues Verständnis seiner theoretischen Arbeiten.
Mit dieser Vorlesungsreihe will das Interdisziplinäre Zentrum für Bildungsforschung an der Humboldt Universität Wilhelm von Humboldts kulturwissenschaftliche Forschung zwischen Praxis, Theorie und Empirie der Bildung würdigen. Dabei soll die Vielfältigkeit der Gegenstandsbereiche Humboldt´scher Forschungen – Bildung, Sprache, Kultur, Ethnien, Staat, Politik, Universität, Schule, Curriculum – aus der Perspektive der Bildungsforschung betrachtet und für diese fruchtbar gemacht werden. Mit Humboldt lassen sich methodologische, kulturwissenschaftliche und bildungstheoretische Perspektiven aufwerfen, die auch das herrschende Verständnis empirischer Bildungsforschung als messende und vermessende Disziplin zur Diskussion stellen.
Alle Informationen und das laufend aktualisierte Programm der Vortragsreihe finden Sie hier