Wandel Pädagogischer Sorgepraktiken
Sorge ist in den Erziehungswissenschaften nicht erst seit jüngerer Zeit ein relevantes Themenfeld. Praxen der Sorge werden aber heute an solchen Orten der Schul- und Unterrichtsentwicklung stärker sichtbar, die sich dem Sozialpädagogischen stärker öffnen, etwa im Kontext von Inklusion, neuen Kooperationen des Ganztags oder in Bildungslandschaften. Am IZBF wird gegenwärtig eine interdisziplinäre Sorge-Forschung betrieben und es werden neue interdisziplinäre Projekte vorbereitet, z.B. im Format der Werkstattgespräche. Langfristig ist angestrebt einen Forschungsverbund, der sich aus verschiedenen disziplinären Perspektiven mit dem Thema der Sorge im Pädagogisch-Allgemeinen, der Sorge um Artikulationsmöglichkeiten und -bedingungen von Kindern im Besonderen beschäftigt. Als eine in Bildungs- und Unterrichtstheorie weithin marginalisierte Dimension schulischer Praxis rücken mit dem Sorgebegriff stärker prozedurale, riskante und die gegenseitige Angewiesenheit thematisierende Aspekte von Schule in den Blick. In dem Forschungsverbund, in dem (bisher) Kolleginnen aus der Erziehungswissenschaft, der Fachdidaktik Deutsch/Primarstufe, der Theaterwissenschaft und der Rehapädagogik zusammenarbeiten, sollen Praxen der Sorge und Fürsorge im Verhältnis zu sprachlichen, leiblichen und künstlerischen Artikulationen untersucht werden.